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LVR-LandesMuseum Bonn

Ein Tag im Barock [Museum für Zuhause]

Das LVR-LandesMuseum Bonn präsentiert: Ein Tag im Barock

Hier siehst du das Schloss Augustusburg in Brühl. Es ist ein Barock-Schloss. Foto: Sir Gawain / CC BY-SA 2.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en).
Hier siehst du das Schloss Augustusburg in Brühl. Es ist ein Barock-Schloss. Foto: Sir Gawain / CC BY-SA 2.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en).

Wenn wir von Barock reden, meinen wir die Zeit zwischen 1600 und etwa 1770. Also eine Zeit vor über 400 Jahren.
Die Gesellschaft teilte sich in dieser Zeit in drei Gruppen. Es gab: Die Adeligen, wie Fürst*in oder den Kaiser. Den sogenannten Klerus, also Menschen, die mit der Kirche zu tun haben, wie Priester, Nonnen und Bischöfe. Und das Volk, also alle anderen Männer und Frauen.

Das Bild des Barock das wir heute haben, kommt von den Adeligen und dem Klerus. Über sie wissen wir am meisten. Es gibt noch viele tolle Gebäude aus dieser Zeit. Vielleicht bist du ja selbst schon mal durch ein Schloss, eine Kirche oder einen Garten aus dieser Zeit gelaufen. Da kannst du dich wie ein König oder eine Königin fühlen.

Ein Schloss im Barock ist ganz anders als eine Burg aus dem Mittelalter. Es war nicht mehr dafür gedacht, sich vor Angreifenden zu verteidigen. Die Adeligen wollten viel mehr zeigen, dass sie viel Geld und Macht haben.

Wie man sich in den Schlössern zu verhalten hatte, war ganz genau geregelt. Es gab ein sogenanntes Hofzeremoniell. Darin war aufgeschrieben, wer wann welchen Raum betreten durfte. Und man musste warten, bis man zum Fürsten vorgelassen wurde, um mit ihm zu sprechen. Du kannst dir das in etwa so wie beim Arzt vorstellen, da muss man auch warten bis man dran ist und aufgerufen wird.

Georg Desmarées: Bildnis des Kölner Kurfürsten Clemens August. Foto: J. Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn.
Georg Desmarées: Bildnis des Kölner Kurfürsten Clemens August. Foto: J. Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn.

Die Adeligen des Barock liebten prächtige Dekorationen. Doch nicht nur die Schlösser wurden aufwändig dekoriert. Schau dir doch mal den tollen Rahmen des Bildes von Clemens August an. Clemens August lebte von 1700 bis 1761 und war Kurfürst von Köln.


Wenn du jetzt Lust hast selbst einen so tollen goldenen Rahmen zu basteln schau mal hier:

https://www.geo.de/geolino/kreativ/8670-rtkl-barock-bilderrahmen-echt-antik

Und vielleicht willst du ja ein so schönes Bild von jemandem malen, das in den Rahmen kommt? Dann greif zu den Farben und male zum Beispiel dich, oder jemanden aus deiner Familie, in tollen Kleidern.


Kannst du ein Instrument spielen?

Wenn nicht, hättest du in einer adeligen Familie des Barock ein Problem gehabt. Die adligen Kinder mussten nämlich nicht nur die Dinge lernen, die wir heute in der Schule lernen. Sie hatten auch Unterricht in gutem Benehmen und Tanzen und mussten eben auch ein Instrument lernen.

Musik war den Fürstenfamilien sehr wichtig, um Macht und Reichtum zu zeigen. So wurden die Orchester und Chöre immer größer, immer mehr Musikanten spielten zusammen. Und es gab die ersten Musik-Superstars: Johann Sebastian Bach oder Georg Friedrich Händel zum Beispiel. Sie schrieben Musik für die Kirche und Fürstenfamilien und verdienten oft viel Geld damit.


Hör dir an, wie es damals zuging, als Georg Friedrich Händel die berühmte Wassermusik für den König von England schrieb:

https://www.br.de/kinder/hoeren/doremikro/haendel-wassermusik-themse-koenig-100.html

Zur Musik wurde natürlich auch getanzt, das sah dann so aus wie in diesem Video. Versuch doch mal, auch so zu tanzen!



Neben der Musik waren die Gärten im Barock besonders wichtig. Die Gärten wurden meist symmetrisch angelegt. Das heißt, die beiden Seiten des Gartens sind gleich aufgebaut, so als wären sie gespiegelt. Schau dir mal das Bild an, da kannst du das gut sehen. Auf dem Bild siehst du auch, dass die Pflanzen in tollen Mustern angepflanzt wurden. Die Blumenbeete waren streng geordnet und es gab sogar einen Bepflanzungsplan. In dem war genau beschrieben, in welches Beet welche Blume gepflanzt wurde.

Das ist der Garten vom Schloss Vaux-le-Vicomte in Frankreich. Man sieht sehr gut die strenge Ordnung. Und man sieht, wie viel Arbeit dieser Garten machte. Thomas Henz Sadeness / CC BY-SA 2.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en).
Das ist der Garten vom Schloss Vaux-le-Vicomte in Frankreich. Man sieht sehr gut die strenge Ordnung. Und man sieht, wie viel Arbeit dieser Garten machte. Thomas Henz Sadeness / CC BY-SA 2.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en).

Die Menschen des Barock liebten Spiele. Spiele wie Mühle oder Dame wurden von Jung und Alt gerne gespielt. Man hatte besondere Tische, sogenannte Spieltische. Besonders gerne wurde auch im Garten gespielt. Dort waren Spiele wie Kegeln oder Ringewerfen sehr beliebt.


Ringewerfen für Zuhause

Das Ringewerfen kannst du auch zu Hause ganz leicht machen. Eigentlich wurde auf neun Holzstäbe geworfen. Aber das geht auch mit anderen Dingen, die nicht so leicht umfallen, wie zum Beispiel Plastiktassen oder leeren Bechern.

Sonst brauchst du nur noch ein Seil.

So geht’s:

Die Tassen werden in einem Kreuz angeordnet. Eine Tasse in der Mitte, dann zwei nach oben, zwei nach unten und noch zwei nach links und rechts. Zwischen den Tassen muss etwas Platz bleiben, denn auf sie wird gleich geworfen. Die Tassen bekommen eine unterschiedliche Punktzahl: die in der Mitte 20 Punkte, die daneben 10 und die ganz außen nur 5 Punkte.

Das Seil wird zu unserem Ring. Dazu musst du nur die Enden zusammenknoten. Der Ring muss dann so groß sein, dass er um eine Tasse passt.

Jetzt wird nacheinander dreimal mit dem Seil-Ring auf die Tassen geworfen. Wenn das Seil um eine Tasse liegen bleibt, bekommt ihr die Punktzahl. Werft ihr daneben, ist der nächste Spieler dran. Wer zuerst 100 Punkt hat, hat gewonnen.

Viel Spaß!


Die Menschen im Barock fanden ein anderes Aussehen schön als wir heute. Zum Beispiel mochten sie sehr helle Haut. Die ärmeren Menschen, wie die Bauern, mussten auf den Feldern in der Sonne arbeiten. Dadurch wurde ihre Haut dunkler. Die Adligen wollten deshalb besonders helle Haut haben, um zu zeigen, dass sie nicht arbeiten mussten.

Damit die eigene Haut noch heller wirkte, puderte man sie mit weißem Puder. Doch nicht nur die Haut, auch die Haare wurden gepudert. Viele Leute, Männer und Frauen, trugen außerdem Perücken. Zu besonderen Festen trugen manche Frauen Perücken, bei denen die Haare bis zu einem halben Meter hochgesteckt waren. Außerdem schmückte man aufwändige Frisuren mit Blumen oder Obst.

Solche Anlässe waren zum Beispiel Feste und Bälle. Besonders beliebt waren auch Maskenbälle, bei denen die Gäste sich aufwendige Masken aufsetzten. Da man dadurch nicht erkennen konnte, wer wer war, durften nicht nur Adelige solche Maskenbälle besuchen. Die ärmeren Bürger und Bauern hatten aber nicht das Geld, um sich teure Kleider und Masken zu kaufen. Deshalb konnten sie trotzdem nicht an den Festen teilnehmen.

Schau dir mal an, was für ein breites Kleid das Mädchen trägt. Im Barock fand man es schön, wenn eine Frau eine möglichst dünne Taille hat. Die Hüften sollten dagegen sehr breit sein. Deshalb trugen die Frauen unter ihren Kleidern ganz viele Unterröcke und ein Gestell, damit ihre Hüfte besonders breit aussah. Alexander Rosli (?): Vor dem ersten Ball. Foto: J. Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn.
Schau dir mal an, was für ein breites Kleid das Mädchen trägt. Im Barock fand man es schön, wenn eine Frau eine möglichst dünne Taille hat. Die Hüften sollten dagegen sehr breit sein. Deshalb trugen die Frauen unter ihren Kleidern ganz viele Unterröcke und ein Gestell, damit ihre Hüfte besonders breit aussah. Alexander Rosli (?): Vor dem ersten Ball. Foto: J. Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn.

Du möchtest dich jetzt auch verkleiden wie die Menschen im Barock? Dann bastel dir doch einfach eine schöne Maske. Das geht ganz einfach und du brauchst gar nicht viel dafür:


Bastel deine eigene Maske

Dickeres Papier oder Pappe

Stifte

Ein Gummiband oder Geschenkband

Eine dicke Nadel

Sachen, um deine Maske zu verzieren, wie buntes Papier, Glitzer, Federn, Buntstifte oder andere Farben

So geht’s:

  1. Erst schneidest du deine Maske nach der Vorlage aus der Pappe aus. Sie sollte dir von einem bis zum anderen Ohr reichen.
  2. Dann musst du vorsichtig an beiden Seiten kleine Löcher reinmachen. Das geht am besten mit einer dickeren Nadel. Wenn das nicht so gut klappt, frag am besten einen Erwachsenen oder deine Geschwister, ob sie dir helfen.
  3. Jetzt kannst du die Maske nach deinen Vorstellungen anmalen und bekleben.
  4. Während alles gut trocknet, schneidest du das Gummiband ab. Das sollte dir genauso wie die Maske von Ohr zu Ohr reichen. Wenn alles gut getrocknet ist, ziehst du das Gummiband durch die beiden Löcher an der Seite deiner Maske und knotest es fest. Wenn du kein Gummi hast, ist das kein Problem. Schneide einfach zwei Geschenkbänder ab. Knote an jede Seite deiner Maske eins. Zum Aufsetzen kann dir jemand die beiden Enden am Hinterkopf zu einer Schleife binden.

Viel Spaß beim Verkleiden!


Viele Leute behaupten, dass die Leute im Barock dreckig waren, weil sie sich nicht gewaschen hätten. Man hat sich in dieser Zeit anders gewaschen als wir heute. Man hat sehr wenig Wasser benutzt, weil man Angst hatte, dass im Wasser Bakterien leben, die einen krank machen. Trotzdem benutzte man, wenn auch nicht so häufig wie wir heute, Badewannen.

In München gab es sogar eine sogenannte Badenburg. Das Gebäude gehörte zum Schloss Nymphenburg und war nur zum Baden gedacht. Das Vorbild waren die Bäder der römischen Kaiser, aber anders als damals durfte dieses Bad nicht jeder benutzen.


Du möchtest noch mehr über die Zeit des Barock erfahren? Dann schau dir doch dieses spannende Video mit Checker Tobi an. Darin erklärt er auch, wie die Leute gelebt haben, die nicht viel Geld hatten:


Wir wünschen dir einen tollen Tag im Barock!

Download

Den gesamten Tag im Barock findet ihr auch hier als Ein Tag im Barock

Das PDF in einfacher Sprache gibt es hier geht es zum Download

2 Antworten auf „Ein Tag im Barock [Museum für Zuhause]“

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