Das LVR-LandesMuseum Bonn präsentiert: Ein Tag in der Römerzeit
Die Zeit der alten Römer ist schon lange vorbei und doch kommen wir mit ihnen täglich in Berührung. Wir verdanken den Römern unsere Schrift, unseren Kalender und vieles mehr.
Die Römer lebten vor über 2000 Jahren in Mittelitalien und Zentrum ihres großen Reiches war die Stadt Rom.

Rom wurde der Sage nach um 750 vor Christus von den Zwillingen Romulus und Remus gegründet. Die Stadt wuchs sehr schnell und wurde reich und mächtig. Von dort aus zog das römische Heer mit seinen Feldherren in die Welt hinaus und eroberte weitere Gebiete in Europa, Asien und Afrika.
Der wohl berühmteste Feldherr der Römer was Gaius Julius Caesar, der mit seiner Armee zum Beispiel Gallien und einige Gebiete in Germanien eroberte.
Caesars Adoptivsohn und Erbe hieß Augustus. Augustus war der erste römische Kaiser und herrschte rund 40 Jahre über das römische Reich. Unter seiner Herrschaft wurden weitere Gebiete erobert. Um die Siege des römischen Heeres und deren Feldherren zu ehren, wurden in Rom Triumphbögen gebaut. Davon stehen heute noch einige mitten in Rom.

Du kannst dir einen Triumphbogen auch ganz leicht zu Hause nachbasteln. Eine Anleitung findest du hier: https://www.kinderzeitmaschine.de/antike/rom/mach-mit/bau-deinen-eigenen-triumphbogen
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Nach Augustus folgten noch viele weitere Kaiser. Einige Kaiser sicherten sich ihre Macht, indem sie gute Dinge für die Menschen im römischen Reich taten. Die Menschen sollten glücklich sein und von Problemen abgelenkt werden. Dazu gehörten zum Beispiel Wagenrennen im Circus Maximus, Gladiatoren-Kämpfe im Amphitheater und Aufführungen im Theater.

Ganz besonders war für die Menschen jedoch etwas für uns ganz Normales: Fast immer und überall sauberes Wasser zu haben. Du kannst dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie das Leben ohne Wasser aus dem Wasserhahn ausgesehen hat.
Doch damals bedeutete der Bau der römischen Wasserleitungen, den Aquädukten, einen riesigen Fortschritt für die Menschen. Dadurch gab es überall im römischen Reich ständig frisches Wasser. Das Wasser wurde zum Beispiel für Thermen benutzt. Unter Thermen kannst du dir riesige Schwimmbäder mit den unterschiedlichsten Becken vorstellen. Dort konnte man zum Beispiel in heißen Bädern schwitzen und sich in Eisbädern abkühlen. Das Besondere an den Thermen war, dass wirklich jeder, egal ob reich oder arm, sie besuchen konnte, denn sie waren häufig kostenlos oder sehr günstig. Die Möglichkeit sich zu waschen half schon damals dabei, dass sich Krankheiten nicht so schnell verbreiteten.

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Wenn dir ein Bild von römischen Thermen nicht ausreicht, dann versuche doch mal deine eigenen Thermen mit Lego nachzubauen. Hier findest du die passende Anleitung: Lego-Bauanleitung einer römischen Thermenanlage
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Auch heute merken wir wieder, wie wichtig es ist, dass wir uns die Hände waschen können. Denn auch jetzt hilft es uns dabei, gesund zu bleiben und schützt andere Menschen vor der Verbreitung von Krankheiten. Vielleicht musst du im Moment auch noch häufiger die Hände waschen als sonst. Wenn du ein bisschen Abwechslung brauchst, dann probiere doch mal deine eigene Knetseife aus:
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Mache deine eigene Knetseife
Dafür brauchst du:
50 ml Duschgel deiner Wahl
100 ml Speisestärke
Eine Schale
Lebensmittelfarbe (nach Bedarf)
So geht’s:
1. Wenn du es bunt magst, dann vermische das Duschgel mit ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe in einen Becher. Du brauchst wirklich nur wenig von der Farbe. Am besten tastest du dich mit wenigen Tropfen an deine gewünschte Farbe heran.
2. Gib die Speisestärke in eine kleine Schale und füge da Duschgel hinzu. Am besten verrührst du es am Anfang mit einem Löffel. Danach kannst du es besser mit den Händen kneten. Wenn du merkst, dass die Masse zu trocken und bröselig ist, dann füge noch etwas Duschgel hinzu.
3. Wenn du möchtest, kannst du die Knetseife nun in kleine Kugeln formen, oder mit den Förmchen für die Weihnachtsplätzchen ausstechen.
Wenn du zufrieden mit der Form und Farbe deiner eigener Knetseife bist, kannst du auch schon direkt mit dem Händewaschen beginnen.
Tipp: Am besten klappt das Händewaschen, wenn du dir immer kleine Stücke deiner Seife abmachst und dir damit mit lauwarmem Wasser die Hände wäschst.
Und noch ein Tipp: Die Vorräte deiner Seife verwahrst du am besten in einem verschließbaren Glas, wie zum Beispiel einem leeren Marmeladenglas auf.
Viel Spaß beim Händewaschen!
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Nach den ganzen Eroberungen und Feiern knurrte den Römern bestimmt auch häufig der Magen. Sie haben schon damals gut und gerne gegessen. Die Zutaten haben sie meistens selbst angebaut oder auf Märkten gekauft. Manche Familien erhitzten ihre Nahrung in Töpfen über glühender Kohle. In den engen Mehrfamilienhäusern der Großstädte war offenes Feuer meistens verboten, da dadurch viele Brände entstehen konnten. Statt zu kochen, kauften die Römer dann gebackenes Brot, Obst und Käse auf dem Markt oder aßen Suppen und Eintöpfe in sogenannten Garküchen – die Imbissbuden der damaligen Zeit.

Die Römer aßen ziemlich ausgefallene Gerichte wie zum Beispiel Schweineeuter, Schnecken oder Garum – eine Soße aus vergammeltem Fisch als Salzersatz. Aber auch Speisen, die selbst heute noch nachgekocht werden könnten. Du fragst dich woher wir heute wissen was die Römer alles gegessen haben? Tatsächlich haben sich Rezepte von den Römern bis in die heutige Zeit erhalten. Die meisten Rezepte der Römer, die heute noch existieren, wurden damals von Marcus Cavius Apicius aufgeschrieben. Er lebte im 1. Jahrhundert nach Christus und sein Kochbuch hieß „De re coquinaria“, das ist Lateinisch und bedeutet „Über die Kochkunst“.
Die Römer mischten gerne Gewürze, die wir heute nicht direkt verbinden würden. Aber es scheint geschmeckt zu haben. Sehr beliebt war die Kombination aus Pfeffer und Honig, besonders auf Eierspeisen. Und wenn dir auch jetzt der Magen knurrt: Dann versuch doch mal ein echtes römisches Rezept aus. Wie wäre es zum Beispiel hiermit:
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OVA SFONIA EX LACTE (Crepes)
Dafür brauchst du:
4 Eier
¼ Liter (250 ml) Milch
25 g (etwa 1 Esslöffel) Öl
Honig
Pfeffer
Und so geht’s:
1. Verrühre die Eier, die Milch und das Öl in einer Schüssel miteinander, sodass du einen glatten Teig erhältst.
2. Gib in eine Pfanne etwas Öl, erhitze es und gib einen Schöpflöffel von deinem Teig in die Pfanne und backe es, bis es goldbraun ist. Wenn du möchtest, kannst den Pfannkuchen auch noch einmal wenden. Dann stürze ihn auf einen Teller.
3. Vor dem Essen übergieße sie mit Honig und wenn du die Pfannkuchen nach römischem Geschmack probieren möchtest, dann streue noch etwas Pfeffer darüber. Und dann lasse dir die römische Speise besonders gut schmecken!
Guten Appetit!
(aus: H. Schareika, Die alten Römer bitten zu Tisch. Weizenbrei und Pfauenzunge. (Stuttgart 2007)).
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Natürlich haben die Römer nicht nur gekämpft, gefeiert und gegessen. Nein, denn die Römer haben auch gerne gespielt. Es gibt viele antike Darstellungen und archäologische Funde, die uns heute helfen, ein Bild von den Spielen der Römer zu bekommen. Dadurch ist es uns heute sogar noch möglich, einige dieser Spiele nachzuspielen. Dazu können wir, wie die meisten Römer damals auch, ganz einfaches Zubehör benutzen, wie Bälle, Nüsse oder Würfel.
Wenn du jetzt auch Lust bekommen hast, mal ein römisches Spiel zu spielen: Dann versuche doch dieses hier:
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VENANTES (Straßenjagd)
Für zwei bis sechs Spieler
Jeder Spieler erhält einen Würfel, einen Stift und einen Zettel.
Und so geht’s:
Man würfelt nacheinander mit einem Würfel. Jeder Spieler muss zuerst eine 1, dann eine 2, eine 3 (in dieser Reihenfolge, bis hoch zur 6) würfeln.
Wer eine 1 würfelt, schreibt sie auf und darf noch einmal würfeln. Wirft man jetzt eine 2, darf man wieder würfeln, solange, bis die aufsteigende Zahlenreihe unterbrochen wird. Dann würfelt der nächste Spieler.
Man schreibt seine Augenzahl jeweils auf ein Blatt, von 1 bis 6. Wer bei 6 angekommen ist, spielt in umgekehrter Variante weiter: man muss erst eine 6 würfeln, dann eine 5 bis zur 1.
Sieger ist wer als Erster alle Zahlen von 1 bis 6 und von 6 bis 1 gewürfelt hat.
Viel Spaß beim Spielen!
(aus: K. Uebel/ P. Buri, Römische Spiele. So spielten die alten Römer. (3. Auflage)).
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Wir wünschen dir einen tollen Tag bei den Römern!
Download
Den gesamten Tag in der Römerzeit findet ihr auch hier als Ein Tag in der Römerzeit.
Das PDF in einfacher Sprache gibt es hier zum Download.
4 Antworten auf „Ein Tag in der Römerzeit – Teil I [Museum für Zuhause]“
[…] Das Gebäude gehörte zum Schloss Nymphenburg und war nur zum Baden gedacht. Das Vorbild waren die Bäder der römischen Kaiser, aber anders als damals durfte dieses Bad nicht jeder […]
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[…] beiden neuen Museumskoffer öffnen die Türen zu den Themenwelten Römische Geschichte und niederländische Kunst und Kultur des 17. Jahrhunderts und sind so ausgelegt, dass die […]
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Back to the roots in our difficult times to find peace ! Rom ist die Wurzel der unserer westlichen Kultur ! Wer daran anknüpft liegt nicht falsch !
„O Rom, mein Vaterland! Stadt meiner Seele!
Die Herzenswaisen wenden sich zu dir,
Ihr kleines Elend weicht in seine Pfähle,
Schaut’s dich, einsame Weltenmutter hier.
Wie ärmlich unser Lied in dem Revier;
Schaut die Cypresse! Horcht dem Schrei der Eulen,
Palast und Tempelschutt ihr Nachtquartier,
Wollt ihr ob eines Tages Uebel heulen?
So bresthaft wie ihr selbst, sind dieses Weltreichs Säulen.
Der Völker Niobe! da seht die Arme
In stummem Schmerze Kinder-, Kronenleer,
Die leere Urne in dem welken Arme,
Den heil’gen Staub verstreuet rings umher!
Des Scipio Grab hat keine Asche mehr
Die Grüfte selbst sind ledig ihrer Sassen,
Die Heldenleichen Raub des Ungefähr!
Du strömst, o Tiber, nur durch Trümmermassen,
Nimm lieber deine Flut und deck‘ die öden Gassen…“
(Oh, Rome! my Country! City of the Soul!
The orphans of the heart must turn to thee,
Lone Mother of dead Empires! and control
In their shut breasts their petty misery.
What are our woes and sufferance? Come and see
The cypress—hear the owl—and plod your way
O’er steps of broken thrones and temples—Ye!
Whose agonies are evils of a day—
A world is at our feet as fragile as our clay.
The Niobe of nations! there she stands,
Childless and crownless, in her voiceless woe;
An empty urn within her withered hands,
Whose holy dust was scattered long ago;
The Scipios‘ tomb contains no ashes now;
The very sepulchres lie tenantless
Of their heroic dwellers: dost thou flow,
Old Tiber! through a marble wilderness?
Rise, with thy yellow waves, and mantle her distress.)
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Lieber Ron, vielen Dank für Ihren Kommentar und den Auszug von Lord Byron. Viele Grüße aus dem LVR-LandesMuseum Bonn
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