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Stephanie Müller

Persönlich(keiten) – Dr. Hans M. Schmidt

Als Museum haben wir praktisch jeden Tag mit der Vergangenheit zu tun. Wir erforschen sie, wir durchsuchen sie, wir lernen aus ihr. Mit Hilfe dieser neuen Reihe „Persönlich(keiten)“ wollen wir uns nun auch unserer jüngeren Vergangenheit widmen und stellen in loser Folge Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter und weitere Persönlichkeiten vor, die mit unserem Museum verbunden sind. Wir beginnen mit dem Kunsthistoriker Dr. Hans M. Schmidt, dem wir hiermit auch gleich noch nachträglich zum Geburtstag gratulieren.

 

Dr. Hans M. Schmidt

Dr. Hans M. Schmidt im April 1991. Foto: H. Lilienthal.
Dr. Hans M. Schmidt im April 1991. Foto: H. Lilienthal.

Der Kunsthistoriker Dr. Hans M. Schmidt wirkte vom 2. November 1979 bis 31. Mai 2000 am  Rheinischen Landesmuseum Bonn. Am 26. November 2016  beging er seinen 80. Geburtstag.

Zunächst war er Referent für die Kunst des 20. Jahrhunderts, dann ab 1981 Abteilungsdirektor der Sammlungen, zeitweilig  auch Stellvertreter des Direktors und kurzzeitig Kommissarischer Leiter des Museums.

Nach dem Abitur in Köln hat er an den Universitäten Bonn und Hamburg Kunstgeschichte, Archäologie, Geschichte und Philosophie studiert. Mit der Dissertation „Der Meister des Marienlebens und sein Kreis – Studien zur spätgotischen Malerei in Köln“ wurde er 1969 in Bonn (Prof. Dr. Herbert von Einem) promoviert. Auf ein Volontariat am Hessischen Landesmuseum Darmstadt folgten von 1971 bis 1978 Jahre als Kustos der Abteilung Malerei von 1530 bis in die Gegenwart. Eine kurze Etappe führte Schmidt danach 1978/79 als Kulturreferenten nach Hanau.

Von 1976 bis 2005 nahm er neben seinen hauptamtlichen Tätigkeiten Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn wahr.

Außer zahlreichen Führungen, Vorträgen, Publikationen, ferner den Angelegenheiten des Leihverkehrs und der Neuerwerbungen und mancherlei Sonderaufgaben wie der Geschäftsführung der Wilhelm-Dorow-Gesellschaft gehörten in die arbeitsreiche Zeit am Bonner Landesmuseum größere und kleinere Ausstellungen. Zu nennen sind hier „Aus den Trümmern – Kunst und Kultur im Rheinland und in Westfalen 1945 – 1952, Neubeginn und Kontinuität“ (1985), „Himmel, Ruhm und Herrlichkeit. Italienische Künstler an rheinischen Höfen des Barock“ (1989), „Der Rhein, Le Rhin, De Waal. Ein europäischer Strom in Kunst und Kultur des 20. Jahrhunderts“ (1995) sowie „Poesie und Wirklichkeit. Gemälde des 19.  Jahrhunderts aus dem Rheinischen Landesmuseum Bonn und aus einer Privatsammlung“, Städtische Galerie Prag (2000).

Seit der Zeit des Ruhestands geht die Arbeit bis auf den heutigen Tag weiter: Von 2002 – 2008 war Schmidt Vorsitzender der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (gkg) in Bonn, Mitglied des Kuratoriums des Rheinischen Archivs für Künstlernachlässe (RAK) in Bonn. Außerdem wirkte er in verschiedenen Künstler-Stiftungen mit, zu denen Douglas Swan, Horst Rave in Bonn, Julo Levin/Franz Monjau in Düsseldorf gehören. Im Übrigen entstand  2011 auf seine Initiative und unter seiner Mitwirkung der Film „Israhel  van Meckenem  (ca. 1445 – 1503), Goldschmied und Kupferstecher“  und  2015 konnte Schmidt schließlich das Buch „Die letzte Signatur – Grabstätten deutscher Künstler des 20. Jahrhunderts“ publizieren.

 

[Hans-Eckart Joachim]

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