Ausstellungen entstehen mit einem langen Planungsvorlauf. Die Ideen zu einer Ausstellung entwickeln sich oft schon jahrelang vorher in den Köpfen der Kuratoren. Auch die Idee zur Ausstellung „Die Krim. Goldene Insel im Schwarzen Meer. Griechen – Skythen – Goten“ entstand bereits im Jahr 2008, als Valentina Mordvinceva im Rahmen eines Humboldt-Stipendiums an Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie der Universität Bonn zu ihrer Habilitationsschrift forschte. Die Funde von der Krim und aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet waren so einzigartig und außergewöhnlich, dass wir sie hier in Bonn in einer Ausstellung präsentieren wollten.
Nach den Vorplanungen am Computer, auf dem Papier und vor allem mit Hilfe eines Modells der Ausstellungsräume im Maßstab 1 : 25 geht es in den letzten beiden Monaten vor Ausstellungsbeginn ans Eingemachte. Jetzt wird fleißig in den Räumen selbst gewerkelt, gebaut, gemalert und geklebt. Hier ist zum Beispiel die Verwandlung der leeren Räume in die farbigen Ausstellungsbereiche zu sehen.
Es war harte Arbeit und unsere Ausstellungstechniker, Medientechniker, Restauratoren, Haustechniker und alle, die sonst noch beteiligt waren, haben wieder einmal eine großartige Arbeit geleistet! Denn, man darf nicht vergessen, es ist eine Sonderausstellung und neben dieser gibt es weitere Sonderausstellungen, die geplant und gebaut werden müssen, vor allem aber ist da das zentrale und wichtige museale Tagesgeschäft, das uns von Ausstellungshallen unterscheidet. Worum es sich dabei handelt? Es sind unsere Sammlungen aus Millionen von Objekten aus der 400.000-jährigen Geschichte des Menschen im Rheinland, die gepflegt, erschlossen und bearbeitet sein wollen. Hier liegt Arbeit, aber schlummern auch einzigartige Erkenntnisse für viele Generationen. Und dann ist da noch die Betreuung von mehreren Häusern (LVR-LandesMuseum Bonn, Max Ernst Museum Brühl des LVR und Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur) und natürlich die Dauerausstellung, die ebenfalls Aufmerksamkeit benötigt. Daher ein großes Dankeschön an das gesamte Team!!!
Auf diversen Plänen wurde geplant. Zum Beispiel die Farbe der Wände, die Anordnung und Größe der Vitrinen, an welche Stelle, Bänke kommen und wo die Wandtexte hinsollen.
Detail eines solchen Planes.
Die Räume sind noch leer, nur der große Einbau im ersten Obergeschoss steht schon. Noch wartet er auf seine Farbe.
Das ist der Einbau von oben gesehen.
Komplett leer geräumt sind die Räume, damit Maler und Lichttechniker in Ruhe arbeiten können. Oben an der Säule wird ein Beamer angebracht werden, der eine Projektion zur Völkerwanderung zeigen wird.
Ein erster Test mit der Wandfarbe für den großen Raum, in dem das Gräberfeld von Ust‘-Al’ma präsentiert wird.
Jede Menge neue Sockel werden gebaut, in den unterschiedlichsten Größen und Formen.
Sehr viele Sockel werden benötigt. Sie sindnoch in der Farbe der alten Schuhtick-Ausstellung und warten auf den neuen Anstrich.
Auch das Blau und das Grün wird an Sockeln und Wänden ausgetestet.
Zur Orientierung werden einfach Blätter mit dem Titel der Wandtexte probegehängt.
Auch die Foyervitrinen werden bespielt und werden gestrichen.
Ein Sockelwald in Blau und Grün. Blau steht für griechischen Einfluss, grün für steppennomadischen.
Nach dem Streichen der Wände, werden die Wandtexte angebracht, gerakelt.
Die wichtigsten Utensilien zum Anbringen der Wandtexte und Ausrichten der Vitrinen. Die Ameise (Hubwagen/ Stapler) gehört eigentlich auch noch dazu, die wurde aber gerade wieder gebraucht.
Die Vitrinen werden an Ort und Stelle gestellt.
Welcher Sockel gehört zu welcher Vitrine? 🙂
Die Vitrinenverkleidungen sind ebenso gestrichen worden. Hier sind sie schon trocken und warten darauf, dass sie nach der Befüllung der Vitrinen wieder angebracht werden können.
Wenn Vitrinen und Sockel definitiv am richtigen Platz stehen, wird das Licht installiert – sowohl für den Raum als auch die Vitrinen.
Auch die großen Wandbilder wurden an die Wand geklebt. In großen Bahnen, fast wie Tapeten.
Die Bodenkarte im Foyer besteht insgesamt aus 9 einzelnen Bahnen.
Abgesehen von Karten, Wandtexten und Bildern werden auch Orientierungspfeile und ähnliches geklebt, um dem Besucher die Orientierung zu erleichtern.
Schließlich kommen die ersten Funde in die Vitrinen. Hier ein schneller Blick auf die großartigen Gold-Funde aus dem Museum von Kiew.
Das Aufstellen und Entpacken der Grabsteine erfordert Fingerspitzengefühl. Ganz vorsichtig werden die Steine behandelt, an denen sich noch die originale Bemalung erhalten hat.
Stephanie Müller
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5 Antworten auf „Aufbau der Krim-Ausstellung“
Faszinierend was alles zu planen und zu tun ist, wenn ein Museum eine solche internationale Ausstellung durchführt. Das sieht man als Besucher natürlich nicht beim Durchgang der ASusstellung. Großes Kompliment an alle, die daran mitgearbeitet haben. Es bewahrheitet sich mal wieder: – Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit! (Karl Valentin)
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Ja es gibt viel zu planen und viel Arbeit, aber auch viel Spaß! 🙂 Danke für den Kommentar.
Viele Grüße
Stephanie Müller
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Ist ja schon Eindrucksvoll genug wenn man die fertige Ausstellung besichtigt. Aber was da meistens an Arbeit hintendran steckt, daran denkt ja kaum einer. Sehr schön das du das mal in der Form aufgreifst.
Gruß Jan
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Vielen Dank für deinen Kommentar. Das freut uns doch. Und das war wirklich nur ein ganz kleiner Einblick. Es gibt ja noch so viel mehr, was hinter den Kulissen passiert. Hoffnungsvoll wird es dazu dann noch mehr Beiträge hier im Blog geben. Viele Grüße Stephanie
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[…] Aufbau der Krim-Ausstellung […]
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